Mit welchen geistlichen, christlichen Gegenkräften kommt die Menschheit am besten durch die Klimakrise? Was wirkt, und was nicht? Und wie können wir dabei gut für uns, für Herz, Bauch und Seele sorgen? Damit beschäftigte sich eine Tagung unseres Netzwerks Anfang Oktober an der Evangelischen Akademie in Wittenberg, geleitet von Dr. Martin Horstmann unter Mitwirkung von Constanze H. Latussek. Über 20 Teilnehmende machten sich auf die Suche nach christlichen Ideen für Transformation, Aktivismus und Widerstand. Die Ergebnisse machen Mut: Ja, es gibt sie, die hilfreichen christlichen Gegenkräfte. Zum Teil sind sie fast selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags, zum Teil können wir sie wieder- oder neu entdecken. Sie erstrecken sich sowohl auf unseren ganz persönlichen Bereich (mit dem eigenen Gebet, einer Veränderung des eigenen Lebensstils und einer aktiven christlichen Gewaltlosigkeit) über neue Weggemeinschaften (wie Kommunitäten und Orden) bis hin zu direktem kirchlichen Aktivismus wie er sich zum Beispiel im Kirchenasyl für Aktivisti oder Sitzstreik von Christ:innen mit der Letzten Generation zeigt. Nicht zu vergessen die landesweite institutionelle kirchliche Transformationsarbeit. "Ich bin überrascht und gestärkt von der Vielzahl der bereits bestehenden kirchlichen Aktivitäten und Möglichkeiten, von denen ich hier erfahren habe", erzählt eine Pfarrerin aus Brandenburg in der gemeinsamen Abschlussrunde. "Ich wusste nicht, wie viel es schon an allen Ecken und Enden des Landes passiert und wünschte mir, dass das alles irgendwo gesammelt würde", betont eine Teilnehmerin aus Magdeburg. "Wenn wir wüssten, welche Maßnahme die meisten Erfolge bringt, wäre es leichter für uns in den Gemeinden." Dabei beließ Tagungsleiter Dr. Martin Horstmann es bei weitem nicht bei den sehr spannenden Vorträgen und kleinen Impulsen. Er eröffnete auch neue emotionale Zugangswege und nahm die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch ihre persönlichen Transformations-Gefühle. Wie geht es Kopf und Bauch in der Klimakrise? Was macht dir Angst? Worüber bist du wütend? Was freut dich? Diese und ähnliche Fragen wurde in wechselnden Kleingruppen reflektiert und brachte die Teilnehmenden auch auf persönlicher Ebene schnell in Verbindung. Das zeigte sich auch in der spontanen Abschlussaktion vor der "Thesentür" der Wittenberger Schlosskirche. Unter dem Motto "Stille mit der geschundenen Erde" versammelten sich Teilnehmer:innen 5 Minuten in Fürbitte für die Erde. Impulse der Tagung im Überblick:
Weitere Ergebnisse der Tagung werden im November veröffentlicht. |
Gegenkräfte für unsere Welt - und für alle, die für sie sorgen