Transformation im christlichen Umfeld anstoßen: 4 Präsenzwochenenden in Wittenberg, Selbitz & Speyer plus E-Learning bereiten auf direkte Veränderungsaktion vor
Nachhaltigkeit, Transformation und Umkehr in christlichen Gemeinschaften neu denken und direkt in Aktion bringen: Das ist das Ziel eines neuen Programms für Multiplikator/innen, das im Februar an der Evangelischen Akademie in Wittenberg startet und weitere ökumenische Lernorte einbezieht. Über das Jahr können sich dabei 16 Interessierte zum „Christlichen Change Manager“ weiterbilden.
Alleinstellungsmerkmal des Programms
Das Alleinstellungsmerkmal dieser „Multiplikator/innen-Ausbildung“ besteht darin, dass die Teilnehmer/innen ihre eigene Veränderungsidee einbringen und daraus innerhalb eines Jahres ein umsetzungsfähiges Konzept entwickeln. Dabei stehen ihnen erfahrene Referent/innen und Mentor/innen aus dem gesamten Bundesgebiet zur Seite. In einer inspirierenden Lernatmosphäre, die offen für geistliches Leben ist, können sie zu "Veränderern" werden, die auch andere inspirieren.
Träger des Programms
Organisation und Verantwortung für das Programm liegen beim Ökumenischen Prozess "Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten" (ÖP). Dieser wird von 31 Landeskirchen, Bistümern, kirchlichen Werken, Diensten und Organisationen getragen.
Besondere Verantwortung der Kirchen für sozial-ökologischen Wandel
„Die Kirchen mit all ihren Institutionen haben eine besondere Verantwortung den sozial-ökologischen Wandel voranzubringen“ begründet Debora D’Ambruoso vom Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR – eine der beiden Sprecherinnen des ÖP – die Hintergründe des Programms. „Ob als Arbeitgeber, Bildungsträger, Einkäufer oder Immobilienbesitzer, die Kirchen haben vielfältige Möglichkeiten durch ihre verantwortungsvolle Haltung, in allen Bereiche Maßstäbe für den sozial-ökologischen Wandel zu setzen. Dies muss jetzt konsequent gelebt werden. Die neuen Multiplikator/innen können ihren Teil dazu beitragen.“
Inhalte
Das einjährige, interdisziplinäre Programm vermittelt und verbindet aktuelle, gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse rund um Nachhaltigkeitsfragen, zum Beispiel aus den Bereichen Theologie, Umweltpsychologie, Wirtschaft, Ökologie, Kommunikation, Politik und globale Entwicklungsfragen. Dabei sucht die Gruppe auch nach Spiritualität. Einer Spiritualität, die den Boden bereitet für eine gelebte, zukunftsfähige Nachhaltigkeit im christlichen Miteinander.
Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat des ÖP und können bei der Umsetzung ihres „christlichen Change-Projekts“ weitere Unterstützung durch die Träger des ÖP erhalten.
Erklärtes Ziel aller Teilnehmenden ist es, nach Abschluss des Programms transformative Prozesse in ihrem christlichen Umfeld anzustoßen (Initiativen, Gemeinschaften, Gemeinden, Gremien, Organisationen). „Ziel ist es, zu einem Lebensstil umzukehren, der global gerecht und für die ganze Schöpfung zukunftsfähig ist“, betont Christine Gühne (Brot für die Welt), ebenfalls Sprecherin des ÖP.
Suche nach einer Haltung des Genug: Umkehr ist ein Geschenk
Dabei reiche Wissen allein jedoch nicht aus, so Gühne weiter. „Wir müssen die eine große Frage beantworten: Wie finden wir hinein in eine Haltung des ‚Genug‘. Wie können wir unsere eigene Identität anders als in den Kategorien von immer höher-schneller-weiter beschreiben? Welcher Geist kann uns anleiten, um zum Frieden, zur Zufriedenheit zu finden: um uns auszusöhnen mit Grenzen - mit unseren persönlichen Grenzen genauso wie mit den planetaren Grenzen unseres Erdsystems“.
Gühne, die langjährig als Pfarrerin und auch für Mission 21 in Nigeria tätig war und heute als theologische Referentin bei Brot für die Welt arbeitet, ist überzeugt, dass der christliche Glaube in der Zeit der bedrohten Schöpfung zur Inspiration und Lebensquelle werden könne. „Wir können uns hineinnehmen lassen in eine Umkehrbewegung, bei der Wissen und Glauben, Denken und Handeln, persönliche und gesellschaftliche Transformation tatsächlich zusammenkommen. Denn Umkehr ist ein Geschenk.“
Jetzt bewerben!
Bewerben können sich alle interessierten Christ/innen ab 18 Jahren, die in ihrem christlichen Umfeld etwas verändern möchten. Sie können sich ab sofort bis Ende Oktober mit einem kurzen Motivationsschreiben per E-Mail (Text, Präsentation oder Kurzvideo) bewerben: Was willst du verändern? Wo willst du aktiv werden? Die Auswahl der Teilnehmer/innen erfolgt durch eine Arbeitsgruppe des Ökumenischen Prozesses "Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten". Über die Bewerbungen freuen sich sarah.koehler und @woek.delatussek. @ev-akademie-wittenberg.de
Voraussetzungen
Alle Bewerber/innen müssen eigene Veränderungsideen im Bereich Transformation/Umkehr/Nachhaltigkeit mitbringen. Die Teilnahme an den vier Präsenz-Wochenenden ist wichtig; diese bauen aufeinander auf.
Präsenztermine
- 5.-7. Februar 2021 in Wittenberg, Ev. Akademie Sachsen-Anhalt
- 18.-20. Juni 2021 in Selbitz bei Hof, Communität Christusbruderschaft
- 3.-5. September 2021 in Speyer, Priesterseminar St. German
- 5.-7. November 2021 in Wittenberg, Ev. Akademie Sachsen-Anhalt
- (Beginn freitags ab 18 Uhr mit dem Abendessen, Ende sonntags ab 13 Uhr mit dem Mittagessen)
Themen
- Wochenende 1 Christlicher Glaube – herausgefordert im Zeitalter der bedrohten Schöpfung/Anthropozän (Theologie, Naturwissenschaften und Wandel)
- Wochenende 2 Was braucht der (ganze) Mensch, um umzukehren? (Psychologie, Spiritualität, Ethik)
- Wochenende 3 Wie kann eine Umkehr gelingen, die weite Kreise zieht? (Narrative, Ökonomie, Politik, Soziologie)
- Wochenende 4 Gemeinsam statt einsam! Umkehr jetzt! (Aktives Handeln im kirchlichen Raum, Konzeptarbeit)
Umfang des Programms
- 4 Präsenz-Wochenenden (Freitag 18 Uhr bis Sonntag 13 Uhr)
- Übernachtung (EZ/DZ)
- Vollverpflegung (Freitag Abendbrot bis Sonntag Mittagessen)
- E-Learning-Phasen
- Betreuung bei der Konzeptarbeit
- Öffentliche Abschluss-Veranstaltung
- Verleihung eines Abschluss-Zertifikates des ÖP
Kosten
Ein Großteil der Kosten wird von den Förderern des Programms übernommen. Die Teilnehmer/innen beteiligen sich an den Kosten nach eigener Entscheidung und Möglichkeit mit einem gestaffelten Teilnehmerbetrag.
Mindestbeitrag: 280 Euro
Solidaritätsbeitrag: 480 Euro
Realbeitrag: 640 Euro
Ansprechpartner/innen
Dr. Sarah Köhler Referentin für die Ökumenische Arbeitsstelle Anthropozän im Rahmen des Ökumenischen Prozesses „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten“, Werkstatt Ökonomie e.V., im WeltHaus Heidelberg, Willy-Brandt-Platz 5 | 69115 Heidelberg, Tel.: 06221 / 4333 615, sarah.koehler @woek.de
Constanze H. Latussek Koordinatorin für den Ökumenischen Prozess „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten“, Ev. Akademie Sachsen-Anhalt e.V., Schlossplatz 1d, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Mobil: 0176 80029590 | Tel.: 03491 4988-62, latussek @ev-akademie-wittenberg.de