Seit dem 1. April ist Dr. Martin Horstmann neuer Referent beim Ökumenischen Prozess „Umkehr zum Leben - den Wandel gestalten“ und hat die „Arbeitsstelle Anthropozän“ in der Werkstatt Ökonomie übernommen. Gemeinsam mit Constanze H. Latussek (Ev. Akademie Sachsen-Anhalt) wird er das Netzwerk betreuen und inhaltlich zu der Frage arbeiten, welchen Beitrag die Kirchen in der Klimakrise leisten können. Hier stellt er sich vor.
"Mein Name ist Martin Horstmann, Jahrgang 1975, ich bin aufgewachsen in Ostwestfalen und lebe in Köln. Ich bin Vater zweier Söhne und es könnte sein, dass meine Kinder das Jahr 2100 erleben (wenn sie sehr alt werden). Wie die Erde dann wohl aussehen mag? Ist sie zu einem besseren Ort geworden – oder ist sie auf dem Wege, unbewohnbar zu werden? Mit diesen Fragen beschäftige ich mich intensiv – aber nicht nur aus persönlichem Anlass. Auch beruflich habe ich mich in den letzten Jahren um die sozial-ökologischen Transformation gekümmert. Ich möchte diese Transformation mit vorantreiben, das ist immer mehr zu meinem Thema geworden.
Die vergangenen zehn Jahre war ich an der evangelischen Stadtakademie in Köln – der Melanchthon-Akademie – tätig und habe dort die Programmbereiche „Spiritualität“ und „Nachhaltigkeit“ aufgebaut. Dabei finde ich besonders die Verbindung von beidem spannend – also die spirituellen Dimensionen von Nachhaltigkeit.
Mein Anliegen dort war es (und bleibt es), die sozial-ökologische Transformation als Thema in den Kirchen zu platzieren. Dazu habe ich eine gute Handvoll neuer Formate für Nachhaltigkeits- und Öko-Engagierte in der evangelischen Kirche im Rheinland entwickelt. Unter anderem habe ich den Online-Kongress „Glaube Liebe Wandel“ mit initiiert.
Noch ein paar Stichworte zu meiner Person: Nach meinem Sozialarbeitsstudium habe ich Diakoniewissenschaft studiert und darin dann auch promoviert – und zwar ebenfalls in Heidelberg. Diese Stadt hat also bereits am Anfang meines beruflichen Weges eine wichtige Bedeutung für mich gehabt. Viele gute Erinnerungen sind mit Heidelberg verbunden.
Ich habe dann umfangreiche Erfahrungen in der institutionalisierten Diakonie gemacht und in der kirchensoziologischen Forschung viel über die Handlungslogiken von Kirche und Gemeinde gelernt. Mein Herz hat immer für die Bildungsarbeit geschlagen. Mich interessiert besonders, welche Fähigkeiten wir entwickeln müssen, um auf unserem Planeten weiter leben zu können – und welchen Beitrag dabei die christliche Tradition leistet. Anders gesagt: Ich versuche, transformative Bildung und christliche Spiritualität zusammen zu bringen.
Ich kann gut erklären, strukturieren und inspirieren, ich gebe Ideen gerne eine Form und ich mag es, Gastgeber und Vernetzer zu sein. Diese Kompetenzen möchte ich nun in die „Arbeitsstelle Anthropozän“ einbringen. Den Ökumenischen Prozess „Umkehr zum Leben“ verfolge ich schon länger, beginnend mit dem Impulspapier „Plädoyer für ökumenische Such- und Konsultationsprozesse“, dann der „Paradising“-Idee von Sarah Köhler und Constantin Gröhn und natürlich dem Schöpfungszeit-Kalender. Das sind wirklich außerordentlich gelungene Akzente in der kirchlichen Arbeit rund um den „Großen Wandel“. Umso mehr freue ich mich, jetzt selbst ein Teil dieses Prozesses sein zu können.
Wenn Sie mich erreichen möchten, schreiben Sie mir gern eine Mail: martin.horstmann[at]woek.de."